Das tolle an einer Langzeitreise ist, dass man super flexibel ist. Flugrouten und Zwischenstopps lassen sich wunderbar planen, besonders wenn man auf seinen Geldbeutel achten muss und „Low Budget“ reist. Ein Tag früher oder später ankommen oder abreisen ist nicht wichtig. Der Weg ist das Ziel. Also legten wir auf unserer Reiseroute von Thailand nach Neuseeland einen Stop Over in Kuala Lumpur ein. Auf der Fahrt vom Flughafen in die City haben wir direkt den Kontrast erfahren zu Bangkok. Die Stadt wirkt deutlich aufgeräumter, sauberer und strukturierter. In Malaysia kommt man wunderbar mit der Englischen Sprache zurecht. Das macht das Reisen sehr unkompliziert.
In Kuala Lumpur selbst haben wir uns ein Apartment (im 32. Stock!) in einem riesigen Wohnkomplex gemietet, im Platinum Suites KLCC. Es gibt über die üblichen Buchungsplattformen massenweise solcher Apartments im Angebot. Hauptkriterium für diese Wohneinheit war für uns der Infinity Pool im 51. Stock mit grandioser Aussicht über die Dächer der Stadt. Sowohl tagsüber als auch abends ein echter Knaller.
In Laufdistanz befinden sich die Petronas Türme, ein vom Mineralölkonzern Petronas gebautes Wolkenkratzerpaar. Das Gebäude galt mit seinen 452 m bis 2004 als das Höchste der Welt. Die beiden Türme bieten Platz für mehrere Einkaufszentren, einen Konzertsaal mit 865 Sitzplätzen für die Philharmonie Malaysia, Kunstgalerien und hunderte Büros. Im Erdgeschoss befindet sich das Einkaufszentrum Suria KLCC mit Luxus-Boutiquen aller Art und zahlreichen Lokalen. Das Schlendern und Leute beobachten ist schon ein Erlebnis für sich. Ein Besuch lohnt sich vor allem gegen Abend, wenn dieses Stahl-Beton-Monument beleuchtet ist und im KLCC Park an der künstlich angelegten Lake Symphony eine Wassershow mit farbigem Licht und Musik angeschaltet wird.
Unsere Kinder (wir Erwachsene übrigens auch) fanden das Naturwissenschaftsmuseum „Petrosains“, welches sich ebenfalls in den Petronas Towers befindet, ganz großartig. Wissenschaft zum Greifen und Ausprobieren. Es gibt zahlreiche Stationen, Videos, Experimente. Rund um die Themen Erde, Geologie, Luftfahrt und natürlich Ölförderung, da das Unternehmen Petrosains das Museum mit finanziert. Wir haben hier tatsächlich mehrere Stunden verbracht. Netter Nebeneffekt: Wir konnten der feuchtheißen Luft Kuala Lumpurs entfliehen. Tipp: Bringt einen Pulli mit. Die Klimaanlage in den Räumen läuft auf Hochtouren.
Einen halben Tag sollte man locker einplanen für die Altstadt Kuala Lumpurs. Unser erster Anlaufpunkt war die Masjid Jamek – eine der ältesten Moscheen in Kuala Lumpur. Sie wurde 1909 erbaut und man kann das Gelände besichtigen. Knie und Schultern müssen dabei bedeckt sein. Am Eingang werden einem kostenfrei Kutten in knalligen Farben ausgeliehen. Die Moschee liegt im Dreieck der beiden Flüsse Gombak und Klang.
Ein kleiner Park bzw. ein Fußweg direkt am Gombak führt zum Sultan Abdul Samad Gebäude. Dieses maurisch anmutende, schöne Bauwerk wurde 1894 von zwei englischen Architekten erbaut und liegt direkt am historischen Platz der Unabhängigkeit – am Merdeka Square.
Direkt nebenan befindet sich die Kuala Lumpur City Gallery, an deren Vorplatz sich Horden asiatischer Touristen vor einem knallroten „I love KL“ Schild fotografieren lassen. Im Gebäude selbst wird einem die Historie der Stadt mit Fotos und Texten aus der Kolonialzeit geschildert und eine kleine Multimedia-Show zeigt mittels eines Stadtmodels (12 x 15m) die Stadtentwicklung von der Vergangenheit über Gegenwart bis in die Zukunft.
Fußläufig in der Nähe ist auch der Central Market. 1928 erbaut und als Art-Deco-Bau hübsch anzusehen. Früher war hier der Umschlagplatz für Obst und Gemüse. Heute ist der Central Market ein Shoppingeldorado. Zweistöckig kann man hier Kunsthandwerk, Klamotten, Gewürze, Souvenirs, Porzellan etc. erstehen. Handeln unbedingt empfehlenswert 😉.
Was man in Kuala Lumpur außerdem nicht verpassen sollte, ist der Besuch einer Shopping Mall. Es gibt eine Vielzahl davon in der Stadt. Wir haben uns für die Berjaya Times Square Shopping Mall entschieden und konnten den Gigantismus kaum fassen. Ein Shop neben dem anderen auf mehreren Ebenen. Am unglaublichsten fanden wir die Achterbahn, die sich in einem Teil des Gebäudes befindet. Ein Vergnügungspark mitten in der Mall. Die Geschäfte selbst fanden wir eher enttäuschend. Viele Klamottenläden mit schrecklich „billigen“ Teilchen. Entsprach nicht wirklich unserem Geschmack.
Die Hauptstadt Malaysias eignet sich hervorragend für einen 3-tägigen Zwischenstopp. Die Sehenswürdigkeiten liegen alle relativ nah beieinander, die Mischung aus Hochhäusern und Moderne und alten Häusern aus der Kolonialzeit ergeben eine schöne Abwechslung. Besonderes die kulturelle Vielfalt (zahlreiche Religionen, Ethnien, Kultureinflüsse sind in Malaysia vertreten) hat uns beeindruckt (und natürlich damit verbunden das Essen in den zahlreichen Foodhalls) und wir sind neugierig geworden: Es gilt noch mehr Ecken Malaysias in Zukunft zu entdecken.
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