In unserer Ferienwohnung, die wir für unsere Zeit in Kyoto gemietet hatten, gab es ein Fahrrad, welches wir kostenfrei mitnutzen konnten. Ich vermute, dass wir ansonsten nicht auf die Idee gekommen wären, ein weiteres Fahrrad dazu zu mieten, um damit eine Spritztour durch Kyoto zu machen.
Und wie funktioniert das jetzt mit dem Fahrrad mieten? Es gibt verschiedene Anbieter in Kyoto. Wir haben unser Rad bei Kyoto-rent-a-bike gemietet, deren Shop nur ca. 5 Minuten fußläufig vom Kyoto Bahnhof liegt. Ein Fahrrad kostet ca. 1.000 Yen Leihgebühr pro Tag. Wir haben zusätzlich noch eine Flasche Wasser dazu bekommen und eine Beschreibung auf Englisch, was man in Kyoto beim Fahrradfahren beachten muss….das ist nämlich so einiges, wie wir dann festgestellt haben.
Zu allererst sollte man daran denken, dass man in Japan auf der linken Straßenseite fährt. Das gilt natürlich auch für den Fahrradfahrer. Auf manchen Straßen darf man überhaupt kein Fahrrad fahren (das war für uns allerdings nicht immer erkennbar) und vor allem (!!!) darf man sein Fahrrad nicht einfach irgendwo abstellen, sonst werden sie rigoros abgeschleppt. In Kyoto gibt es extra Fahrradparkplätze bzw. eigene Parkgarage. Einziges Problem: Man muss wissen, wo sich diese befinden und man muss wissen wie man sie bedient. Die Parkgebühren waren zum Teil so teuer wie für PKWs in Deutschland. Die Automaten waren mit japanischen Schriftzeichen bestückt und wir hatten so unsere Schwierigkeiten damit, die Parkzeit und damit den Preis einzustellen.
Im Straßenverkehr stellten wir schnell fest, dass die Verkehrszeichen häufig die gemeinsame Benutzung der Bürgersteige von Fahrrädern und Fußgängern vorschrieben. Das machte eine reibungslose Fortbewegung etwas zäh, bisweilen problematisch. Tipp: Unbedingt eine Vollkasko-Versicherung abschließen! Wir haben auch einige böse Blicke geerntet obwohl wir nicht genau verstanden haben, welchen Fehler wir eigentlich in dem Moment begangen haben.
Fazit: Fahrradfahren in Kyoto ist ein sehr besonderes Erlebnis und auch eine Herausforderung, der man sich stellen muss – insbesondere wenn man der japanischen Sprache nicht mächtig ist. Aber es ist trotzdem eine tolle Art der Fortbewegung und man kommt wesentlich schneller von A nach B. Mir persönlich hat allerdings der eine Tag gereicht. Danach bin ich gerne wieder zu Fuß oder mit ÖPNV unterwegs gewesen.
Es gibt verschiedene Fahrradtypen zu mieten, vom 3-Gang-Citybike über E-Bike bis hin zu Kinderfahrrädern. Preislich liegt die Tagesmiete bei 800 Yen für ein Kinderfahrrad bis hin zu 1.850 Yen für ein elektrisches Fahrrad. Auch Kindersitze kann man sich ausborgen. Es ist ratsam eine Vollkasko-Versicherung abzuschließen, die nochmal on top kommt. Wir waren mit unserem Verleiher sehr zufrieden. Die Räder lassen sich bequem über die Website buchen (mind. zwei Tage vorher!) oder man ruft an.
Die Adresse von Kyoto rent-a-bike lautet: 1-4 Higashikujo Nishisannocho, Minamiku, Kyoto.
Wollt Ihr wissen, was wir in Kyoto alles erlebt und gesehen haben? Dann schaut Euch doch mal meinen Beitrag zu dieser faszinierenden traditionsreichen Stadt an.
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