In Kyoto gibt es so viele Sehenswürdigkeiten, dass es einen erstmal etwas erschlägt. Man weiß nicht wo man als erstes starten soll…. Geschichte, Schreine, Tempel, Geishas, Gärten, Paläste, Museen….ach ja und allerlei Märkte und kulinarische Köstlichkeiten zum Probieren.
Kyoto ist ein Kontrastprogramm zu Tokyo oder Osaka. Hier siehst Du noch alte Holzhäuser und erlebst traditionelle japanische Kultur. Da die Stadt bei Touristen aus aller Welt sehr beliebt ist, sind die Hauptsehenswürdigkeiten extrem gut besucht. Daher haben wir versucht möglichst früh vor Ort zu sein, aber das lässt sich bei einer begrenzten Anzahl an Reisetagen natürlich nicht überall umsetzen.
Die Burg Nijo wurde Anfang des 17. Jahrhunderts zu Ehren des Shoguns gebaut. Die gesamte Burganlage in Ruhe zu besichtigen dauert vermutlich mehrere Stunden. Da unsere zeitlichen Kapazitäten und auch die Aufnahme-Kapazitäten unserer Kinder begrenzt waren, haben wir uns auf das Hauptgebäude, den sogenannten Ninomaru Palast und eine Tour durch die schöne Gartenanlage beschränkt. Im Innern des Palastes folgt man einem beschilderten Rundweg, der durch mehrere Räume führt, welche alle mit Parkett ausgelegt sind. Die Wände zieren wunderschöne Wandmalereien. Leider ist im Innern das Fotografieren verboten, daher gibt es hier auch keine Bilder zu sehen.
Da unsere Kinder ausgesprochene Manga Fans sind, war der Besuch des Manga Museums Pflichtprogramm. Das Museum schildert die Geschichte des Mangas und umfasst eine riesige Kollektion an Mangas. Außerdem werden Workshops angeboten und an den Wochenenden bieten Künstler*innen an gegen eine Entgelt ein Portrait von Dir anzufertigen.
Der Nishiki Market ist eine überdachte Einkaufsmeile mit einer Fülle von kleinen Geschäften und Imbissständen. Ein wahres Paradies für den Gaumen. Das Eis aus grünem Tee bzw. den Matcha Baumkuchen fanden wir allerdings nicht so lecker. Ich fürchte dafür muss man Fan von grünem Tee sein und das sind wir definitiv nicht ;-).
Das Gion Viertel gehört definitiv zu unseren persönlichen Highlights in Kyoto. Besucht es unbedingt tagsüber und auch mal abends, wenn die Lampions vor den Häusern leuchten. Lasst Euch einfach durch die Gassen treiben, bewundert die alten Holzhäuschen und wundert Euch nicht, wenn plötzlich eine Geisha um die Ecke kommt. Wobei es manchmal schwierig scheint die „echten“ und „unechten“ Geishas von einander zu unterscheiden, kleiden sich doch auch zahlreiche asiatische Touristen in die Gewänder, stolzieren durch die Straßen und machen Selfies voneinander.
Jeden 25. im Monat findet ab früh morgens ein Flohmarkt rund um den Kitano Tenman-gu Schrein statt auf dem Antiquitäten, Stoffe, Kunsthandwerk, Porzellan, Bücher etc. verkauft werden. Man kann endlos stöbern und ich persönlich – als leidenschaftliche Flohmarktgängerin – fand es absolut faszinierend einen japanischen Trödel zu entdecken. Der Schrein selbst ist wunderschön verziert und überall hängen bunte Fähnchen in den Bäumen. Auch unzählige Ema-Bretter am Schrein vertreten. Man kauft sich ein Brettchen, schreibt einen Wunsch darauf und hängt es an eine dafür vorgesehene Stelle im Schrein.
Leider sieht man auch solch schräge Tiershows mit Wildtieren immer mal wieder :-(. Vermutlich nicht nur in Japan beliebt…
Der Bahnhof Kyotos wirkt wie eine futuristische Kathedrale aus Glas und Stahl. Von hier fahren zum Beispiel auch die Züge nach Nara. Benutze auf jeden Fall die endlos erscheinenden Rolltreppen und fahre bis zum 11. Stock. Hier kannst Du durch einen langen Glastunnel laufen und von oben erhascht man weite Blicke über die Stadt.
Bilder vom weltberühmten Fushimi Inari-Taisha Schrein sieht man wohl in jedem Japan-Kalender. Tausende Torii (orangenen Tore) säumen den Weg hoch auf den Mount Inari und bilden einfach faszinierende Motive. Die Tore werden im Übrigen gespendet. Auf der Rückseite lassen sich auf einem Schild die Spender*innen nachlesen. Inari ist der Schutzgott von Reis und die Füchse waren die Boten Inari’s. Deshalb sieht man an zahlreichen Grabstätten hunderte von Fuchsstatuen. Wenn Du dem Schrein einen Besuch abstatten willst, tu das so früh oder so spät wie möglich, um den Touristenmassen zu entgehen. Wir waren ohnehin froh bereits früh morgens unterwegs zu sein. Die Stufen hoch durch den Wald waren bei den Juli-Temperaturen absolut schweißtreibend!
Unsere Erlebnisse zeigen nur ein Bruchteil dessen, was man in Kyoto entdecken kann. Eines unserer besonderen Erfahrungen mit der japanischen Kultur war das Mieten und Fahren eines Fahrrads in Kyoto. Schau doch mal hier.
Wo haben wir in Kyoto genächtigt? Mit fünf Personen sind Hotels in Japan doch eine kostspielige Angelegenheit, daher sind wir auf eine Ferienwohnung über Airbnb ausgewichen. Dies stellte sich als eine wunderbare Entscheidung heraus, da wir einen Einblick bekommen haben in ein traditionell eingerichtetes zweistöckiges Wohnhaus. Im Erdgeschoss befanden sich Küche, Bad und Wohnzimmer (zur Freude unserer Kinder mit TV und Playstation). Im 1. OG gab es einen großen Raum, in welchem die Futons zum Schlafen ausgerollt wurden. Superpraktisch fand ich im Übrigen das WC – parallel zum Abspülen konnte man sich die Hände waschen.
Warst Du schon mal in Tokyo oder brauchst ein paar Eindrücke und Tipps? Wir haben in der aufregenden Metropole fünf Tage verbracht.
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