Osaka war unsere allerletzte Station und zwar nicht nur in Japan, sondern auch auf unserer Weltreise. Im Sommer 2018 waren wir aufgebrochen und Ende Juli 2019 sollten wir von Osaka den Rückflug nach Deutschland antreten. Wir hatten soviel gesehen und erlebt (besonders in den letzten 14 Tagen in Japan), dass wir in Osaka ein wenig „sightseeingfaul“ waren. Nichts desto trotz haben wir einige Spots besucht und ein besonders schönes Erlebnis als Familie wahrgenommen: Wir haben einen Kalligraphie-Workshop gebucht.
Osaka – eine weitere Millionenmetropole neben Tokyo. Die drittgrößte Stadt Japans und laut der Forbes Liste aus dem Jahr 2009 eine der teuersten Städte der Welt. Beeindruckt haben uns vor allem die Hochhäuser, gigantische Shopping-Tempel und die großflächigen Leuchtreklamen. Aber auch das ungeordnete, nicht-stylische Osaka hat seinen Reiz. Die Einwohner Osakas haben den Ruf etwas „rebellischer“ zu sein…was auch immer das heißt in einem Land, in dem uns vor allem sehr höfliche, zuvorkommende und kontrollierte Menschen begegnet sind. Wir waren gespannt!
Und hier schon der erste Eindruck… Wer auf charmante Cafés, Kunstgalerien, Vintage und Second Hand Sachen und ein wenig alternative Szenerie steht im Kontrast zum Rest von Osaka, der ist hier genau richtig: Nakazakicho. Das Viertel ist der perfekte Ort, um zu schlendern, Pause zu machen und einen Kaffee zu trinken.
Das Quartier ist auch eine beliebte Gegend, um Fotos zu machen und sich selbst in Szene zu setzen. Daher sieht man immer wieder Hipster-Jungs und Mädels mit sehr extravaganter Kleidung durch die Straßenszenerie laufen, die Bilder von sich selbst für ihre nächste Insta-Story machen.
Das Umeda Sky Building ist das wohl eines der bekanntesten Wahrzeichen Osakas. Zwei 40-stöckige Türme sind in den beiden obersten Etagen miteinander verbunden. Von oben soll man einen beeindruckenden Blick über die Stadt genießen können. Wir haben uns mit der Ansicht von unten begnügt, da wir uns nicht in die megalange Schlange stellen wollten.
Zum Umeda Sky Building kommst du leider nur zu Fuß. Kombinieren lässt sich dieses Gebäude mit dem Besuch des Grand Front Osaka Shoppingcenter – das wohl größte und modernste Shoppingcenter von Osaka. Es verschmilzt in seiner architektonischen Bauweise mit der großen Eingangshalle des Osaka Bahnhofs. Hier findest Du ALLES – über 260 Geschäfte und Restaurants auf 10 Etagen lassen jedes Shopping-Herz höher schlagen. Auf dem riesigen Vorplatz draußen herrscht niemals Stillstand. Hier wuseln die Menschen von einem Ort zum nächsten, Outdoor-Veranstaltungen finden hier statt und Bänke an den künstliche angelegten Wasserbecken laden zum Sitzen und „Passanten gucken“ ein.
Das wohl schrillste Viertel Osakas ist Dotombori, entlang des Dotombori Kanals. Besonders abends sollte man hier am Kanal entlang spazieren, wenn hunderte von Lampions leuchten und man die Reklamefronten an den Hausfassaden sich gegenseitig überbieten mit der größten und grellsten Werbekulisse.
Ein Erlebnis besonderer Art war der Besuch eines privaten Kalligraphie Workshops. Der Workshop dauert ca. 3 Stunden und man bekommt eine kleine Einführung in die Kunst der japanischen Shodo Schriftkunst. Die japanische Kalligraphie dient nicht nur der Ausführung besonders schöner Buchstaben und Wörter sondern sie stellt auch eine Form der Mediation dar. Die Zeichen werden in einer exakt vorgegebenen Bewegung auf das Papier gesetzt. Man verwendet im Shodo spezielle Kalligraphiepinsel und eine entsprechende Tusche. Diese lässt sich entweder fertig flüssig kaufen oder man erhält sie in fester Form als Tuscheblock und vor jedem Gebrauch mischt man sie mit Hilfe eines besonderen Steins an. In der japanischen Kalligraphie benutzt man bevorzugt sogenanntes Japanpapier, das Washi – ein feines, weißes, hochwertiges Papier.
Wir konnten die Erfahrung machen, dass es nicht so einfach ist, schwungvoll den Pinsel anzusetzen und dabei ästhetisch schöne Zeichen zu malen. Aber es war ein kurzweiliges Vergnügen und ein wunderbarer Einblick in einen Teil japanischer Kunst und Tradition.
Wollt Ihr wissen, was wir in 5 Tagen der Millionenmetropole Tokyo erlebt haben. Dann schaut doch mal hier vorbei.
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