Ubud ist perfekt geeignet um von dort aus Tagesausflüge in die Gegend zu unternehmen. Durch eine Empfehlung in der Facebook Gruppe „Bali – Indonesien – Reisen individuell“ sind wir auf Mona gestoßen, welche als Halbdeutsche/Halbbalinesin geführte Touren mit Fahrer anbietet. Deutschsprachig und beide Kulturen kennend, ist sie die perfekte Reisebegleitung für unseren Trip rund um Ubud und wir löcherten sie zur balinesischen Lebensweise mit Fragen. Erstes Ziel unseres eintägigen Roadtrip: Die Tagallalang Reis Terrassen, klassischer Stopover für die bei Touris beliebten Fotomotive. Man sitzt auf Riesenschaukeln und lässt sich mit einem ordentlichen Anschwung über die Reisfelder schwingen oder es stehen geflochtene Riesenkörbe in Bäumen bereit, in die man sich setzt, um dann in der besten Pose fotografiert zu werden. Typische Instagram Bilder. Die Mädels testen die Schaukel und finden es „nicht so cool“. Wir Eltern fragen uns in dem Moment, ob man sich nicht manche Nepps sparen sollte 😉.
Weiter geht es zum Hindutempel Pura Tirta Empul, welcher heiliges Quellwasser führt und der rituellen Reinigung dient. An diesem Spektakel nehmen auch viele Touristen teil. Das wiederum finden wir etwas befremdlich. Dem spirituellen Charme der Anlage tut es aber nicht weh und ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, auch wenn man auf dem Weg zum Ausgang durch ein Gewimmel von Ständen geführt wird, an denen die immer wieder gleichen Sachen feil geboten werden.
Next Stop: Tegenungan Wasserfall. Vielleicht haben wir einfach schon zu viele phantastische Naturspots auf unserer Weltreise gesehen, aber dieser Wasserfall kann uns nicht überzeugen. Endlose Stufen führen nach unten, wieder vorbei an Ständen, Fotokörben und ziemlich vermüllten Ecken.
Unser vorletztes Ziel an diesem Tag sollte eine Farm sein, auf der der berühmte Luwak Kaffee produziert wird – eine indonesische Sorte, die als der teuerste Kaffee der Welt gilt. Der Kopi Luwak (Kopi ist das indonesische Wort für Kaffee) besteht aus Bohnen, die aus dem Kot der Luwak Schleichkatzen gesammelt werden. Luwaks leben im Regenwald Südostasiens und ernähren sich von Insekten und Früchten. Eine besondere Vorliebe hegen sie für die Früchte der Kaffeekirsche. Sie essen die Kirschen als Ganzes und verdauen dabei jedoch nur die Hülse der Frucht. Die Bohnen innerhalb der Kirsche werden unverdaut und unversehrt wieder ausgeschieden. Im Rahmen dieses Prozesses entziehen Enzyme im Darm der Luwaks den Kaffeebohnen ihre Bitterstoffe und der Kaffee verliert damit an Säure. Die Bauern reinigen und rösten die Bohnen anschließend und einem besonderen Aroma steht nichts mehr im Wege.
Da die Bauern nicht nach dem Kot der Tiere im Urwald suchen wollen, werden sie leider häufig in Käfigen gehalten. Wenn Ihr also Luwak Kaffee probieren und käuflich erwerben wollt, dann achtet auf nachhaltig angebauten Kaffee. Das bedeutet, dass die Tiere möglichst in ihren natürlichen Umständen leben dürfen. Die Farm, die wir besucht haben, soll eine solch nachhaltige Farm gewesen sein. Wirklich beurteilen konnten wir das nicht, auch wenn es bei unserer Tour mehrmals erwähnt wurde und überall Mitarbeiter umherliefen in T-Shirts mit dem lustigen Aufdruck „Poo Hunter“.
Der Abschluss unser Tour führte uns zum „Turtle Conservation and Education Center“, südlich von Denpasar. Das Zentrum kümmert sich um den Schutz von Meeresschildkröten. Verletzte Schildkröten werden wieder aufgepäppelt, Eier werden vom Strand gesammelt und hier ausgebrütet. Nach einem Monat werden die geschlüpften Babys zurück in die Freiheit entlassen. Neben der Möglichkeit für die Arbeit des Zentrums zu spenden, kann man eine Babyschildkröte gegen Geld adoptieren und sie auch selbst im Rahmen einer gesonderten Aktion an die Natur zurückgeben oder aber man arbeitet für eine Weile als ehrenamtliche Freiwillige mit.
Abends sind wir ganz erfüllt von all den Eindrücken und genehmigen uns leckere Saftsmoothies in unserem Lokal um die Ecke, dem Buddha Garden.
Das Turtle Conservation and Education Center kostet keinen Eintritt. Eine Spende wird jedoch gerne gesehen.
Anschrift: Jalan Tukad Punggawa Lingkungan Ponjok, Serangan 80229, Denpasar, Bali
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