Ubud. Ein Ort im Hochland von Bali und bekannt für Kunsthandwerk, traditionelle Tänze und vor allem spirituellen Tourismus. Man ist umgeben von Yogis, alternativen Rucksackreisenden und (und das ist die Kehrseite der Medaille) Busladungen von Tagestouristen, die von den Stränden aus dem Süden Balis anreisen, um sich mit Schmuck, kleinen Kunstwerken aus Holz, Klamotten und allerlei anderem Schnickschnack einzudecken. Bali hat den Ruf das Mallorca der Australier zu sein und das bestätigt sich an vielen Ecken der Insel, insbesondere im Süden rund um Kuta, aber eben auch in Ubud.
Hier erfahrt Ihr meine Ubud Highlights:
Das Pondok Pekak Library & Learning Centre im Herzen des Ortes ist eine Oase inmitten Ubuds Trubel. Es gibt vielfältige Workshopangebote: Holzschnitzen, Schmuck selbst gestalten, balinesische Tänze oder die Sprache lernen, Malerei. Man kann seine Kinder dort lassen oder man nimmt selbst teil. Wir sind ganz klar dem Holzschnitzen verfallen und hatten einen humorigen Lehrer, der uns geduldig in die Technik der balinesischen Schnitzkunst einwies. In kürzester Zeit (ein Workshop dauert etwa 3 Stunden) hatten wir ein quadratisches Stück Weichholz in eine dreidimensionale Blume verwandelt. „Chop, chop, wiggle, wiggle, chop, chop, wiggle, wiggle“, rief er uns immer wieder zu. Unser Leitmantra beim Nutzen von Stechbeitel und Hammer. Man kann aber auch Kunstwerke schnitzen, die etwas aufwändiger sind und ein paar Stunden länger dauern.
Der Campuhan Ridge Walk startet an der Jalan Raya Ubud am Gunung Lebah Tempel. Der Weg bietet eine nette Abwechslung, da er durchs Grüne führt auf einen Hügelkamm hinauf. Von hier oben hat man einen schönen Ausblick auf umliegende Reisfelder, Büsche, Bäume und Häuser, die sich an die Hänge anschmiegen. Der gesamte Weg dauert vielleicht 30 Minuten. Am besten geht man die gleiche Strecke wieder zurück. Zu empfehlen ist es sicherlich früh morgens oder gegen Abend herzukommen, da es ansonsten recht heiß werden kann. Der Weg bietet keinerlei Schatten und im Übrigen auch keine Beleuchtung. Also besser vor der Dunkelheit wieder umkehren.
Ein anderer Spaziergang (Sabak Juwuk Manis Weg), der uns persönlich noch besser gefallen hat, startet direkt rechts neben dem Museum Puri Lukisan. Der Trampelpfad führt am Sweet Orange vorbei, einem toll gelegenen Warung inmitten von Reisfeldern. Überall an der Decke hängen lustige Kokusnussgesichter. Mit dem Kauf einer solchen Nuss werden lokale Umweltprojekte unterstützt. Der Weg schlängelt sich weiter an Feldern und kleinen Guesthouses vorbei. Am Ende hält man sich links, quert einen kleinen Bach und begibt sich auf den Rückweg auf der anderen Seite des Baches. Auch hier ist die Landschaft mit weiten Blicken ins Grüne, Warungs und privaten Villen geprägt. Wem nochmal nach einer schönen Einkehr ist, dem lege ich das Café Pomegranate ans Herz. Das Essen ist hier zwar etwas teurer aber die Sitzmöglichkeiten unter dem hölzernen Rundbau und die Brise, die durch den offenen Bau zieht, ist einfach unschlagbar. Der Rundweg endet irgendwann wieder auf der Hauptmeile Ubuds, der Jalan Raya Ubud und sofort ist man wieder mittendrin im Trubel.
Der Tempel Goa Gajah, ca. 6 km vom Zentrum Ubuds entfernt, lohnt definitiv einen Besuch. Die Anlage stammt aus dem 11. Jahrhundert und kostet Eintritt. Im letzteren enthalten ist ein Leihsarong. Wie in vielen Tempeln Balis ist auch hier das Betreten der Tempelanlage nur mit einem Sarong gestattet. Bekannt ist Goa Gojah vor allem wegen seiner Elefantenhöhle. Der Eingang zu dieser ist das eigentlich sehenswerte. Im Innern befinden sich Einbuchtungen, in denen drei schwarze Lingas (Symbole für den Hindu-Gott Shiva) sowie eine steinerne Ganesha-Statue zu sehen sind. Uns hat vor allem das Gelände als Parkanlage insgesamt gut gefallen. Kleine Teiche mit wunderschönen Seerosen, riesige verwurzelte Bäume und Felsen bestimmen die Kulisse. Der Besuch von Goa Gajah lässt sich hervorragend mit einem Spaziergang zum Felsrelief Yeh Pulu kombinieren. Es handelt sich dabei um eine 27 Meter lange und 2 Meter hohe Felswand in der verschiedene Szenen abgebildet sind – aus der Jagd, von Frauen, aus dem Alltag, Tiere. Ehrlich gesagt fanden wir gerade den Weg dorthin durch ein schönes Wohnviertel am schönsten. Es gibt so viel zu entdecken. Schnitzereien an den Häusern und Fassaden, blühende Pflanzen, Alltagsleben in den Straßen. Direkt neben Yeh Pulu gibt es im Übrigen ein ganz schönes kleines Restaurant mit angegliedertem Guesthouse mit dem gleichnamigen Titel Yeh Pulu Café. Wunderschön eingebettet in die umliegenden Reisfelder. Überhaupt, die Reisfelder haben es uns auf Bali angetan 😊.
In meinen Blogartikeln zu Bali lässt sich an einigen Stellen aber auch mal die ein oder andere negative Seite entdecken. Tatsächlich haben wir unseren Aufenthalt als sehr zwiespältig erlebt. Letztendlich ist das natürlich eine ganz individuelle Wahrnehmung und jeder sieht die Dinge auf seine eigene Art und Weise….
In Ubud gibt es sooooooo viele Cafés, Restaurants, Warungs…wir konnten die gar nicht alle testen. Letztendlich empfehle ich hier ein paar, in denen wir des öfteren gespeist haben und die uns ob ihrer tollen Lage und dem leckeren Essen gut gefallen haben.
Ich habe die Orte jeweils direkt in meinem Text oben verlinkt.
Gehörst Du zu der Fraktion, die gerne auch mal künstlerisch oder handwerklich aktiv sind? Dann schau unbedingt im Pondok Pekak Library & Learning Centre vorbei. Am besten einfach reinschauen, nach dem Kursangebot erkundigen und direkt buchen. Die Kurse können individuell oder auch in Kleingruppen vereinbart werden. Auch für Kinder zu empfehlen!
Unsere Wochen in Ubud haben wir im Mancur Guest House verbracht. Ein ganz familiär geführter Betrieb mit 4 Doppelzimmern, kleinem Pool und Terrasse. Jeden Morgen wird ein leckeres Frühstück serviert und die Küche darf aber gerne mit genutzt werden, wenn man sich selbst mal einen Snack oder einen Tee zubereiten möchte. Die Betreiber sind sehr freundlich und hilfsbereit. Sie haben sogar einen Mopedtransport für unsere Mädels angeboten und sie jeden Tag zur Schule gefahren. An einem anderen Tag durften wir ihr privates Zuhause anschauen und gemeinsam einen Marktbesuch miterleben. Der einzige Nachteil ist, dass man etwas außerhalb von Ubud Zentrum wohnt und immer eine Transportmöglichkeit benötigt.
Adresse: Jl. Raya Goa Gajah, Bedulu, Kec. Blahbatuh, Kabupaten Gianyar, Bali 80552, Indonesien
Buchen kann man das Guesthouse zum Beispiel hier.
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