Und was isst man so auf Bali? Wenn man nicht gerade mit dem berüchtigten Bali-Belly (zum Glück hat es unsere Familie nicht komplett zerlegt) zu kämpfen hat, stehen in vielen Restaurants die bekannten Reis-, Nudel- und Gemüsegerichte wie Nasi oder Mi Goreng oder Gado Gado auf der Karte. Ganz besonders köstlich lässt es sich in den zahlreichen Garküchen, auf Bali Warungs genannt, speisen.
Noch viel spannender als immer essen zu gehen (was man auf Bali aufgrund des für uns unschlagbaren Preis-Leistungsverhältnisses eigentlich zu jeder Mahlzeit macht), ist es, an einem Kochkurs teilzunehmen. Unser Kurs begann mit einem sehr lustigen Begleiter auf dem Markt, auf welchem wir die Zutaten frisch gekauft haben. Obst, Gemüse und allerlei anderer Leckereien in Hülle und Fülle inklusive erklärender Worte, was wir da eigentlich sehen und wie man es isst.
Zurück im Privathaus der Kochschule wurde uns ein Fruchtcocktail serviert und wir wurden in die balinesischen Wohn- und Familienstrukturen eingeweiht. In Bali wohnen meist mehrere Generationen unter einem Dach. Die Tradition besagt, dass die Frau zur Familie des Ehemannes zieht. Zeremonien und Rituale sind überall gegenwärtig. Jeden Morgen werden Opfergaben verteilt – kleine selbstgeflochtene Körbchen mit Blüten, Keksen und Räucherstäbchen, welche angezündet werden. Die Wohnstätte der Familien wirken wie kleine eigene Tempelanlagen auf uns. Tatsächlich lassen sie sich für unsere Augen nur schwer von den „echten“ Tempeln unterscheiden. Die Küche bleibt den Frauen vorbehalten.
An unserem Kochkurs nehmen jedoch auch Männer teil, allerdings aus China, Australien, USA. Eine bunt gemischte Truppe bekommt Schürzen umgebunden, die Rezepte in die Hand und dann geht es auch schon los. Hoch professionell vorbereitet (die einzelnen Zutaten und Mengen sind schon portionsweise zugeschnitten und abgewogen) bereiten wir an einer langen Tafel mit mehreren eingelassenen Gasplatten die einzelnen Gerichte zu und tauschen uns bisweilen über bisherige Reiseerlebnisse aus. Da ist sie wieder, die internationale Reisecommunity funktioniert sofort; Gesprächsthemen und Gemeinsamkeiten lassen sich umgehend entdecken. Auch die chinesische Familie mit rudimentären Englischkenntnissen schafft es irgendwie mit uns zu kommunizieren und gemeinsam beim Kochen zu lachen. Noch besser ist allerdings der krönende Abschluss. Die Mitarbeiter, welche die ganze Zeit umherwuselten, hatten parallel im Garten einen großen Holztisch gedeckt. An der Kopfseite stand ein extra Tisch mit den fertigen Speisen auf Platten und Schüsseln angerichtet. Ein wahrer Gaumenschmaus.
Ein weiteres tolles Markterlebnis in der Nähe von Ubud hatten wir zusammen mit der Betreiberin unseres Guesthouses. Wir durften sie auf einen Markt begleiten, auf dem quasi nur Einheimische einkaufen. Dort gab es alles: Von Klamotten über Obst, Gemüse bis hin zu lebenden Tieren. Überall gab es kleine Leckereien zu kaufen und probieren, von denen man nie wirklich wusste, was man da eigentlich zu essen bekommt. Auch lebende Tiere wurden zum Verkauf angeboten. Die bunten Hühnchen in ihren Käfigen fanden wir allerdings etwas befremdlich. Über den Wahnsinn jedes kleine Häppchen in Plastik zu verpacken darf man leider auch nicht näher drüber nachdenken…
Es gibt zahlreiche Anbieter auf Bali für Kochkurse. Wir haben unseren auf GetYourGuide gebucht in Ubud. Nachdem ich zahlreiche Bewertungen auf verschiedenen Portalen dazu gelesen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass man mit keinem Angebot etwas falsch machen kann. Also einfach auf den üblichen Portalen oder am besten direkt beim Anbieter anfragen und buchen.
Der Kurs inklusive Marktbesuch dauert 5-6 Stunden und kostet ca. 30 €/Person. Ein Fahrer der Kochschule holt einen direkt bei der eigenen Unterkunft ab und setzt einen dort im Anschluss auch wieder ab.
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