Die letzte Woche unserer Nordspanienreise verbrachten wir auf dem Campingplatz „Camping Playa de Troenzo“, ca. 10 Minuten von dem kleinen Städtchen Llanes entfernt. Der Campingplatz selbst ist, wie ganz viele Campingplätze an der Küste Spaniens sehr voll im Sommer. Besonders wenn die Spanier im August selbst ihre Ferien am Meer verbringen wollen, füllen sich die Strände. Tatsächlich haben wir das manches Mal als Manko empfunden, aber die tolle Lage macht es dann doch wieder wett.
Es bieten sich einfach viele wunderschöne, abwechslungsreiche Aktivitäten und Ausflüge in der Region an. Einige empfehle ich im Folgenden: Klarer Favorit sind die Picos de Europa. Wenn man wie wir gerne wandert und klettert, dann ist man hier genau richtig.
Der Charme von Meer und Berge in solch unmittelbarer Nähe lässt sich wunderbar genießen, wenn man sich auf die Wanderung in der Sierra del Sueve begibt. Der Ausgangspunkt der Tour ist am Mirador del Fito (liegt an der AS 260). Dort befinden sich Parkplätze und von einer Betonplatte aus lässt sich bei klarer Sicht über das Meer und die Picos blicken. Gegenüber vom Mirador beginnt ein Wanderweg hinauf zum Pico de Pienzu, dem höchsten Gipfel der Sierra del Sueve. Die Tour führt durch Pinienwälder und die Hochebene (670 m Höhe) ist nach ca. einer Stunde erreicht. Dort begegnen einem laufend Kühe und Pferde. Eigentlich handelt es sich um asturische Wildpferde, uns kamen sie jedoch ziemlich zahm vor, zumindest begaben sie sich nicht auf die Flucht, wenn sie uns erspähten. Den Gipfel (1.161 m) erreicht man über einen steilen Weg, obenauf steht ein Kreuz. Der Rückweg führt über die gleiche Strecke zurück und normalerweise bevorzuge ich Rundwanderwege, aber in diesem Fall war es nicht tragisch – die Aussichten belohnen auch von der anderen Seite 😉.
Von der zweiten Wandertour, der Wanderung durch die Garganta de Cares, hatte ich in unserem Reiseführer gelesen. Das klang vielversprechend. Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Seilbahn nach Bulnes. Man kann die Tour in zwei verschiedenen Längen unternehmen. Die einfache Strecke bis Cain de Valdeón (12 km) dauert ca. 3,4-4 Std. und für die längere Strecke bis Posada de Valdeón (21 km) braucht man ca. 6-7 Stunden. Die Beschilderung (Senda de Cares) ist sehr gut und eigentlich folgt man immer dem gleichen Weg. Es gibt praktisch keine Abzweigungen. Von den Zielorten kann man sich mit Kleinbussen wieder zum PKW zurückfahren lassen (vorher organisieren!). Als wir die Wanderung unternahmen, war es super heiß. Tatsächlich haben wir mit den Kindern die Hitze unterschätzt und haben die Tour unterwegs abgebrochen und sind zum Startpunkt zurückgewandert. Die spektakulären Aussichten haben wir trotzdem genossen! Bergpanorama pur!
Der Küstenort Llanes hat etwas über 10.000 Einohner*innen und war einst ein bedeutender Walfängerhafen. Im Hafen liegen auch immer noch Fischerboote und es lässt sich hervorragend Fisch essen (zu den Spezialitäten Llanes zählen Langustengerichte). Nah am Hafen lässt sich ein Werk des Künstlers Augustín Ibarrola bestaunen (auf Ibarrola verweise ich auch hier in meinem anderen Blogbeitrag Nordspaniens) – bunt bemalte Wellenbrecher. Riesige Steinklötze liegen wie Würfel aufgeschüttet an der Hafenmauer. Leider blättert immer mehr die Farbe ab.
Ein tolles Schauspiel bieten außerdem die sogenannten Bufones de Arenillas – Brandungshöhlen. Bei Flut schießt das Wasser durch die unterhöhlten Klippen und deren Felsöffnungen. Es zischt und brodelt und wenn man Glück hat und das Wetter dementsprechend stürmisch, dann ist das Spektakel noch beeindruckender.
Dann hieß es Abschied nehmen – Adiós Spanien! Unser nächstes Ziel unserer Weltreise lag vor uns: Irland und gleichzeitig lag eine 24-stündige Fährüberfahrt von Santander nach Cork vor uns. Der Gedanke daran versetzte mich in leichte Panik – spanische Wunderpillen sollten mich vor dem Wellengang bzw. meiner Seeunverträglichkeit schützen ;-)….
Hier findet Ihr meine anderen Beiträge zu unserem Roadtrip durch Nordspanien:
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