Im Sommer 2018 haben wir während unseres einjährigen Familiensabbaticals insgesamt drei Wochen in Nordspanien verbracht. In vier Blog-Artikeln möchte ich Euch einige unserer Highlights vorstellen. Wir haben uns für drei verschiedene feste Campingplätze entschieden, von denen aus wir die nähere Umgebung erkundet haben.
Erster Spot war der Surferstrand von Zarautz. Da wir vorher noch eine Woche in Frankreich verbracht haben, war die Anreise nicht allzu lang. Ansonsten dauert die Fahrt von unserer Heimat Ruhrgebiet aus mind. 13-14 Stunden.
Zarautz selbst punktet vor allem mit einem herrlich weitläufigen Sandstrand mit optimalen Surfer bzw. in unserem Falle Bodyboard Bedingungen. Umgeben von grünen Hügeln ist das Städtchen auch bei spanischen Touristen als Badeort beliebt. Wie überall an der Küste Spaniens, ist es besonders in den Sommerferien gut gefüllt. Durch die Weitläufigkeit verteilen sich die Gäste an diesem Strand jedoch noch tolerierbar. Der Ort selbst ist wenig attraktiv – einige Supermärkte, Geschäfte, Cafés, kleine Museen verteilen sich über die Fläche. Unser Zelt haben wir auf dem Campingplatz Gran Camping Zarautz aufgestellt. Der Campingplatz ist auf einem Hügel westlich der Stadt gelegen mit einem wunderschönen Ausblick über das Meer und den Strand. Nachteil ist, dass man hunderte von Stufen erklimmen muss, um runter zum Strand zu kommen. Aber für die grandiose Sicht nimmt man die körperliche Ertüchtigung gerne in Kauf. Der Platz selbst ist auf jeden Fall empfehlenswert in der Nebensaison. In der Hauptsaison stehen die Zelte, Busse und Wohnwagen dicht an dicht gequetscht und wir waren einigermaßen irritiert ob der Enge. Von Frankreichs Campingplätzen waren wir ehrlicherweise andere Dimensionen gewöhnt.
Zarautz ist ein guter Ausgangspunkt für Tagestouren. Es bietet sich auf jeden Fall ein Besuch nach San Sebastián an, die „Grande Dame“ der Atlantikküste. Das ehemalige Seebad ist an einer Bucht gelegen, eingefasst von zwei kleinen Hausbergen. In der Altstadt lässt es sich wunderbar schlendern und besonderes Highlight sind die Pintxo-Bars, vor deren Türen sich ganze Trauben an Menschen bilden. Es gilt das Motto wie überall: Wo viele Menschen speisen, kann es nur lecker schmecken. In einer Bar die voll beladenen Theken in Augenschein genommen, flugs 2-3 Pintxos probiert und direkt ab zur nächsten. So futterten wir uns durch die kreative baskische Häppchen-Küche.
Die prächtige Küstenstraße (N 634) führt von Zarautz nach Zumaia. Die Straße bietet wunderschöne Ausblicke auf die Costa Vesca, begleitet von Weinbergen, auf denen der baskische trockene Weißwein Txakoli angebaut wird. Hauptattraktion von Zumaia ist ein geologisches Phänomen mit dem Namen Flysch. Vertikale Felsplatten mit Zacken ragen bei Ebbe an den Stränden aus dem Meer heraus und bilden ganz bizarre Felsformationen.
Etwa 70 Minuten Autofahrt von Zarautz lohnt ein Tagesausflug zum Bosque Pintado. Im Tal von Oma hat der baskische Maler und Bildhauer Agustin Ibarrola einen ganz besonderen Ort geschaffen. Auf 500 Bäumen finden sich geometrische Muster, Kreise, Streifen, menschliche Umrisse und bunte Flecken. Pfeile weisen die richtigen Standpunkte, von denen man die Kunstwerke betrachten kann. Ein Spiel mit der Perspektive, je nach verändertem Standpunkt. Intention des Künstlers ist es, Kunst und Natur neu zu arrangieren und die Kommunikation anzuregen. Der Wald und das Tal lassen sich sehr gut auf einem Rundweg erkunden (Dauer ca. 2-2,5 Std.).
Hier findet Ihr meine anderen Beiträge zu unserem Roadtrip durch Nordspanien:
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