Cliffs of Moher
Wir setzen unseren Roadtrip von der Dingle Peninsula aus fort Richtung Norden. Um ein wenig Abwechslung zur Fahrerei zu haben setzen wir bei Tarbert mit der Autofähre über den Shannon River. Der Shannon River mündet an dieser Stelle im Meer. Nächster Stopp ist die spektakuläre Klippenlandschaft Cliffs of Moher. Ich glaube es fehlt kein Irland-Reisebericht, in dem nicht auch dieser Küstenabschnitt eine Erwähnung findet. Zumindest wenn man sich an der Westküste aufhält.
Die Klippen lohnen einen Besuch, auch wenn die Natur hier mittlerweile vollständig kommerzialisiert worden ist. Ein riesiger Parkplatz empfängt die Besucher*innen. Man wird zu einem Besucherzentrum gelotst, in welchem eine interaktive Ausstellung zu sehen ist. Für den Parkplatz und das Zentrum zahlt man Eintritt. Es gibt aber auch immer noch Möglichkeiten von anderen Stellen aus an die Klippen zu wandern und somit den Eintritt zu sparen. Leider waren die Wetterbedingungen während unseres Abstechers nicht optimal aber das tat der Schönheit der Landschaft keinen Abbruch.
Burren National Park
Weiter führt unsere Fahrt zum Burren National Park. Das Wort „Burren“ kommt von dem irischen Wort „Boíreann“ und bedeutet „felsiger Ort“. Diese Bezeichnung passt hervorragend. Diese Kalksteinlandschaft wirkt fast wie gepflastert. Graue Steine liegen wie ein Mosaik aufgeschichtet neben- und aufeinander. Unterirdische Flüsse haben ein verzweigtes Höhlensystem geschaffen. Das Gebiet ist teils menschenleer und wirkt harsch. Einzigartige kreisrunde Formationen lassen sich entdecken. Im eigentlichen Gebiet des Nationalparks kann man verschiedene Wanderwege wählen. Wir haben uns für den Mullaghmore Return Trail entschieden. Für die Tour braucht man ca. 3 Stunden und unbedingt festes Schuhwerk. Die Route läuft zum Teil über Geröll und einige kleinere vertikale Felshügel sind zu überwinden.
Galway und Connomara National Park
Auf der Weiterfahrt zum Connemara National Park halten wir für einen Bummel durch Galway an. Ich muss gestehen, dass wir in Irland so gut wie keine Städte besichtigt haben. Von Cork City war ich so enttäuscht, dass mich nichts in die Stadt gezogen hat. Aber Galway machte auf meine Familie und mich einen liebenswerten Eindruck. Zumindest die Innenstadt und das Latin Quarter mit vielen Straßencafés ist für einen Bummel gut geeignet. Aber wer fährt schon der Städte wegen nach Irland 😉?
Von Galway aus fahren wir geradewegs durch zu unserem eigentlichen Ziel, nach Connemara. Hier wollte ich schon immer mal hin. Als ehemaliges „Reitermädel“ die wilden Connemara Ponys zu Gesicht bekommen. Schon die Anfahrt ist grandios. Ich konnte mich nicht satt sehen an diesen rauen, wilden, einsamen Hügellandschaften. In diese Gegend habe ich mich sofort verliebt! Die Hauptstadt Connemaras ist Clifden. Ein malerisches Städtchen mit netten kleinen Läden und Pubs. Im Sommer gibt es hier viele kleine und große Festivals, aber im Herbst geht es hier sehr beschaulich zu.
Knapp 3.000 Hektar Land wurden für den Connemara Nationalpark von der irischen Regierung unter Naturschutz gestellt. Die Gebirgskette Twelve Bens dominiert die Silhouette des nördlichen Connemara. Flüsse, Seen, Berge, Täler – gemeinsam prägen sie die wundervolle Landschaft. Beim Ort Letterfrack gibt es ein Besucherzentrum, in welchem die Geschichte und Natur des Parks erklärt wird. Von hier starten auch mehrere Wanderwege, u.a. der Upper Diamond Hill Walk. Der Weg ist einer meiner persönlichen Highlights gewesen wobei man hier sicherlich nicht in der Hochsaison laufen sollte.
Direkt bei unserer Ferienwohnung begann die Sky Road, eine etwa 12 km lange Roundtour durch eine unglaublich schöne Landschaft rund um Clifden. Zum Teil läuft sie hoch oben am Meer entlang und bietet phantastische Aussichten.
Ein lohnenswerter Abstecher ist auch die Fahrt Richtung Omey Island. Zweimal am Tag gelangt man zu Fuß oder mit dem Auto quer über den Strand zur Omey Island. Dann nämlich gibt die Flut den Weg frei. Verkehrsschilder weisen den Weg. Die Insel ist nicht mehr dauerhaft bewohnt. Das macht sie so attraktiv für Menschen, die die Einsamkeit und Natur lieben.
Tipp: Einmal im Jahr (August) finden hier die Omey Races statt, ein ganz besonderes Pferderennen. Dann verwandelt sich der Strand bei Ebbe in eine temporäre Galopprennbahn.
Unser Roadtrip neigt sich dem Ende zu. Auf der stundenlangen Fahrt zurück nach Bantry machen wir, auch um uns die Beine zu vertreten, noch einen kurzen Zwischenstopp in Adare. Adare ist ein niedliches Dorf mit reetgedeckten, weiß getünchten Häusern und bunt blühenden Vorgärten. Die lange Ortsmeile (durch die leider auch der Verkehr führt….da lob ich mir doch das Konzept der deutschen Fußgängermeilen) wirkt jedoch sehr touristisch und besonders die Luxusunterkünfte, Gourmetrestaurants und Antiquitätenläden sind auch nicht ganz nach unserem Geschmack 😉.
Möchtest Du Dir anschauen, was wir alles auf dem ersten Teil unseres Roadtrips erlebt haben? Den Beitrag dazu findest Du hier.
Comment
Sehr schön geschrieben! Ich kann mir richtig gut vorstellen wie es ist über die Hügel Irlands zu wandern und die kleinen Städtchen zu besichtigen. Da bekommt man gleich Fernweh und die Lust einfach mal raus in die Natur zu gehen steigt ins unermessliche.
Dream . Explore . Discover