Hamilton liegt ca. 130 km südlich von Auckland und ist mit über 160.000 Einwohnern die größte inländische Stadt Neuseelands. Durch das Zentrum fließt der Waikato River und die beiden wohl populärsten Attraktionen der Stadt sind die Hamilton Gardens und das Waikato Museum of Art & History. Wir haben Hamilton zudem als Ausgangsbasis gewählt für Tagesausflüge in die Region, u.a. zum Surferspot Raglan und zur Wasserquelle Blue Spring.
Wenn wir auf Urlaubsreisen sind, gehören Parkanlagen nicht unbedingt zu den ersten Sehenswürdigkeiten unserer Wahl. Aber diese Anlage ist wirklich unglaublich schön angelegt und Du kannst hier Stunden verbringen. 54 Hektar müssen auch erstmal erlaufen werden ;-).
Das Areal befindet sich in Teilen auf einer ehemaligen Mülldeponie, dessen Gelände ab den 1960er Jahren nach und nach renaturiert wurde. Es gibt verschiedene thematisch angelegte Gärten, die unter besonderen Gesichtspunkten gestaltet wurden:
Teil des Fantasiegartens ist zum Beispiel eine surrealistisch anmutende Anlage mit hydraulisch bewegten Pflanzen-Skulpturen. Zum Gesamtgelände gehören auch riesige Wiesenflächen, die für Freiluftveranstaltungen das ganze Jahr über genutzt werden.
Tipp: Der Park ist täglich zwischen 7.30 bis 19.30 Uhr geöffnet und kostet keinen Eintritt. Da das Areal mittags/nachmittags am meisten frequentiert ist, empfehle ich schon früh morgens zu kommen. Besonders die Themengärten kann man dann mit mehr Ruhe auf sich wirken lassen.
Das Museum befindet sich in einem modernen Bau, direkt am Waikato River. Es beheimatet eine tolle Sammlung von Maori Kunst und Kunsthandwerk. Uns beeindruckt einfach immer wieder die besondere Schnitzkunst. Unter anderem könnt ihr hier ein großes und kleinteilig bearbeitetes Kriegs-Kanu besichtigen, welches aus dem Jahr 1836 stammt. Das Kanu wurde aufwändig restauriert und der Prozess wird auf Fotos an den Wänden gezeigt.
Wenn Ihr ein wenig mehr Zeit in Hamilton verbringt macht es auch Spaß am Fluss herumzustromern. Fuß- und Radwege führen entlang des Ufers und an manchen Stellen findest Du Trimm-Dich-Geräte.
Eine unserer schönsten Wanderungen auf der Nordinsel war die Wanderung am Waihou River entlang bis zur Blue Spring Quelle. Das Wasser ist hier ganz klar, sauber und schimmert in einer wunderschönen blauen Farbe. Der Wanderweg führt am Flussufer entlang, durch grüne Feuchtgebiete, über hügeliges Weideland und bietet Ausblicke auf kleine Wasserfälle.
Ausgangspunkt der Tour ist ein Parkplatz am Highway 28, in der Nähe von Putaruru (von Hamilton ca. eine Stunde Autofahrt entfernt). Zur Quelle hin und zurück läuft man von hier aus ca. 3 Stunden.
Eine weiteres Wandergebiet in der Nähe Hamiltons ist das Hakarimata Scenic Reserve. Die von einheimischen Bäumen bewaldete Gegend umfasst 1.850 Hektar und wenn man es nicht zu den berühmten Kauri Bäumen nördlich von Auckland schafft, dann lohnt ein Abstecher hierhin. Denn der Kauri Loop Track führt zu einzelnen Kauri Bäumen, die hier noch wachsen. Der Kauri erreicht Wuchshöhen von 30 bis 50 Metern und einen Stammdurchmesser von 1 bis 4 Metern. Der einheimische Baumbestand hat sich in der Vergangenheit für die Bedarfe der Sieder stark verringert und steht heutzutage unter Naturschutz. Es gibt ein starkes Bestreben der Behörden die restlichen Exemplare auf der Nordinsel zu schützen. Am Anfang des Wanderweges stehen Reinigungs- und Desinfektionsautomaten für die eigenen Wanderschuhe sodass keine Fremdpartikel eingeschleust werden, die den Bäumen Schaden könnten.
Für den Kauri Loop Track brauchst Du ein wenig Kondition, um bei den vielen Stufen am Anfang des Weges nicht aus der Puste zu kommen. Büsche und große Farne säumen die Landschaft bis Du zu einem Aussichtspunkt kommst. Ein paar Holzbänke laden zum Picknicken ein und Du kannst gen Norden und Westen den Weitblick in die Ferne genießen.
Du möchtest Dir ein Surfbrett ausleihen und Dich in die Wellen stürzen oder auch nur ein Bad im Meer nehmen und am schwarzen Sandstrand eine Runde chillen? Dann mache einen Tagesausflug an die Westküste nach Raglan. Wir hatten das Glück, dass während unseres Besuches das Raglan Arts Weekend stattgefunden hat. Ein ganzes Wochenende lang öffnen dann die ortsansässigen Künstler und Künstlerinnen ihre Ateliers und Studios und Du kannst stöbern gehen, das ein oder andere Kunstwerk erwerben oder auch einfach nur mit den Einheimischen ins Gespräche kommen. Uns hat es großen Spaß gemacht, neben unserem ganzen neuseeländischen Outdoor Naturprogramm, mal wieder ein wenig mit zeitgenössischer Kunst und Kunsthandwerk in Berührung zu kommen. Außerdem ist Raglan gesäumt mit kleinen Läden und Cafés. Der ganze Ort strahlt eine lässige, entspannte Atmosphäre aus, die sicherlich auch der Surfer-Community zuzuschreiben ist.
Der schönste Strandabschnitt befindet sich eine kurze Autofahrt vom Zentrum Raglans entfernt: Ngarunui Beach. Ein herrlicher weitläufiger Strand mit schwarzem Sand, der zwischen Oktober und April von Rettungsschwimmern bewacht wird. Die hohe Dünenlandschaft hinter dem Strand wird gern genutzt von Paraglidern, die sich hier von oben vom Wind runter treiben lassen bis zum Strand. Ein Spektakel, dem wir endlos hätten zuschauen können.
Unser Tag in Raglan war unglaublich abwechslungsreich und gefüllt mit Eindrücken…da bleibt der große Hunger am Abend nicht aus. Fahr unbedingt zur Raglan Werft nordwestlich von Raglan Zentrum. Hier kannst Du den besten Fish und Chips essen – und einen romantischen Sonnenuntergang mit Segelbooten im Hintergrund gibt es gratis dazu.
Weitere Stationen unseres Neuseelandaufenthaltes findest Du hier:
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